Die wahre Fessel des Willens

Eine Lehre von Sariputta und Maha-Kotthito

Der ehrwürdige Sariputta und der ehrwürdige Maha-Kotthito weilten zu einer Zeit in Varanasi am Seherstein im Wildpark. Nachdem sie aus ihrer Meditation aufgewacht waren, setzte sich Kotthito neben Sariputta und stellte ihm folgende Frage:

„Ist das Auge die Fessel der Formen? Ist die Zunge die Fessel des Geschmacks? Ist der Geist die Fessel der Dinge? Oder sind die Formen die Fesseln des Auges? Sind die Geschmäcker die Fesseln der Zunge? Sind die Dinge die Fesseln des Geistes?“

Sariputta hob seine Augenbrauen und schüttelte den Kopf. Dann antwortete er:

„Keine dieser Auslegungen trifft zu. Die eigentliche Fessel ist das, was durch beide, Auge und Formen, Zunge und Geschmäcker, Geist und Dinge, bedingt ist und in Form von Willenskraft aufsteigt. Das ist die wahre Fessel! Stell dir vor, ein schwarzer Ochse und ein weißer Ochse wären mit einem Seil verbunden. Würde es Sinn machen zu sagen, dass der schwarze Ochse die Fessel des weißen Ochsen ist oder umgekehrt? Beim Erhabenen gibt es zwar Auge, Zunge, Geist, Formen, Geschmäcker und Dinge, aber keine Fessel des Willens. Das Herz des Erhabenen ist wahrhaft erlöst.“

In dieser Lehrrede repräsentiert der schwarze Ochse das Innere und der weiße Ochse das Äußere. Das Innere erscheint uns dunkel, während das Äußere hell erscheint. Man kann den Pfad der Befreiung beginnen, indem man seine Mahlzeiten reduziert und wie die Mönche nur noch einmal am Tag isst. Wenn dann abends der Magen knurrt, kann man sich darüber freuen, entweder weil man Gewicht verliert oder weil der Geist den zügellosen Körper kontrolliert. Ein Glückshormon wird bald vom Belohnungszentrum des Gehirns ausgeschüttet und belohnt die Disziplinierten reichlich.

Buddhistische Achtsamkeitsübung:

Setze dich in eine bequeme Position, schließe sanft deine Augen und konzentriere dich auf deinen Atem. Spüre, wie er sanft in deinen Körper strömt und wieder hinausfließt. Stelle dir vor, dass du dich in einem ruhigen, friedlichen Wildpark befindest, umgeben von der Schönheit der Natur.

Visualisiere nun einen schwarzen und einen weißen Ochsen, die mit einem Seil verbunden sind. Betrachte sie ruhig, ohne Urteil oder Bewertung. Beobachte, wie das Innere und das Äußere sich miteinander verbinden und sich gegenseitig beeinflussen.

Wenn Gedanken aufkommen, lass sie vorbeiziehen wie Wolken am Himmel, ohne dich an sie zu klammern. Kehre immer wieder sanft zu deinem Atem und der Visualisierung der Ochsen zurück.

Fühle die Präsenz deines Körpers und deines Geistes in diesem Moment. Erlaube dir, vollkommen gegenwärtig zu sein, ohne dich von Sorgen oder Gedanken über die Vergangenheit oder Zukunft ablenken zu lassen.

Nimm dir Zeit, diese Übung so lange zu praktizieren, wie es sich für dich richtig anfühlt. Wenn du bereit bist, öffne langsam deine Augen und kehre mit einem Gefühl der Ruhe und Klarheit in deine Umgebung zurück.

Mantra:

„Die wahre Fessel des Willens liegt im Loslassen und im Hier und Jetzt sein.“

Wiederhole dieses Mantra während deiner Meditation oder wann immer du dich daran erinnern möchtest, um dich an die Lehre von Sariputta und Maha-Kotthito zu erinnern und deine Achtsamkeit zu vertiefen.

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